Die Wahl des richtigen Zeichenmediums ist ein wichtiger Aspekt im künstlerischen Schaffensprozess, denn jedes Medium bringt eigene Ausdrucksmöglichkeiten und Grenzen mit sich. So ermöglicht etwa der weiche Bleistift feinste Schattierungen und Detailarbeit, ideal für realistische Portraits oder naturgetreue Studien. Im Gegensatz dazu erzeugt Kohle kräftige, ausdrucksstarke Linien und eignet sich hervorragend für dynamische Skizzen oder experimentelle Kompositionen. Marker und Filzstifte bieten klare Konturen, was sie besonders für kontraststarke Zeichnungen und Illustrationen prädestiniert. Die bewusste Entscheidung für ein Zeichenmedium beeinflusst somit die Wirkung und Aussage einer Zeichnung.

Die Wahl des Zeichenmediums hängt auch wesentlich vom Untergrund (Bildträger) und seiner Farbigkeit ab.

Gegenstände zeichnen
Wenn du einen Gegenstand realistisch bzw. wirklichkeitsnah zeichnen zu können, musst du seinen Körper genau untersuchen und verstehen. Indem du ihn sehr genau betrachtest, „begreifst“ du (mit den Augen), wie die einzelnen Formen ineinander übergehen. Dann fällt es dir leichter, Licht und Schatten an den richtigen Stellen darzustellen. Dadurch erscheint der Gegenstand plastisch (körperhaft).
Die Fachbegriffe auf der rechten Seite bilden eine wichtige Grundlage für die Zeichentechnik.

Es empfiehlt sich, den Gegenstand schrittweise zeichnerisch aufzubauen:

- Grobes Erfassen des Gegenstandes (Gesamtform)
Man bestimmt zunächst die Position des Gegenstandes auf dem Papier (wenn weitere Gegenstände hinzukommen, bestimmt man damit schon grob die Gesamtkomposition der Zeichnung).
Anschließend versucht man, den Umriss des Gegenstandes zu erfassen. Zeichnet man diese den Umriss suchenden Linien zart (Empfehlung: helle Linien durch Bleistifte von 2H bis HB), kann man diese bei der weiteren Ausarbeitung stehen lassen.
Dann untersucht man den Gegenstand hinsichtlich der ineinandergreifenden Formen: Rundungen und Höhlungen werden mittels Linien („Binnenlinien“) nachgefahren, wobei man versucht, den Formverlauf gedanklich nachzuvollziehen („Formlinien“). - Zeichnen der Details
Beim Einzeichnen von Details kann man sich an den bereits gezeichneten Binnenlinien orientieren. Ein genaues, konzentriertes Hinsehen ist auch hier erforderlich. Hierbei kann man einen etwas weicheren Bleistift (B, 2B) verwenden, da seine Linien stärker zu sehen sind. - Differenzieren von Licht und Schatten
Für die plastische (körperhafte) Darstellung des Gegenstandes, müssen Licht- und Schattenpartien ausgearbeitet werden.
Es empfiehlt sich die Verwendung einer sorgfältigen Schraffur. An Stellen, an denen Schatten zu sehen sind, setzt man parallele Schraffuren. Je kleiner der Abstand zwischen den Parallelen ist, desto dunkler wirkt die Fläche. Noch dunklere Stellen erhält man, wenn man die bereits gesetzte Parallelschraffur durch weitere, leicht versetzte Parallelen kreuzt.
Bei hellen Stellen sollte der Abstand zwischen den Parallelengrößer sein. Die hellsten Stellen lässt man als Fläche frei.

Wie eine Gegenstandszeichnung zu einem Stillleben weiterentwickelt werden kann, kannst du auf der folgenden Lehrbuchseite nachlesen:
Figuren zeichnen
Räume zeichnen / perspektivisch zeichnen
Quellen:
Bickelhaupt, Thomas (2014): Grafik. Theorie – Praxis – Geschichte. Stuttgart: Ernst Klett Verlag.
Sowa/Glas/Seydel (2010) (Hrsg.): Kunst. Arbeitsbuch 2. Stuttgart: Ernst Klett Verlag, S. 130f.





























