Bildspannung und -einheit

Unter Bildspannung und Bildeinheit verstehen wir den ästhetischen Gesamtzusammenhang aller Bildelemente.

Bildspannung

In der Gestaltung eines Bildes entsteht Spannung durch das Einbinden von Kontrasten, Verschiedenartigem oder Gegensätzlichem.

Farbkontraste

Groß-Kleinkontrast

Kombination aus großen und kleinen Bildelementen
>>> Lenken des Blickes, Suggerieren von räumlicher Tiefe

Richtungskontrast

Kombination unterschiedlich gerichteter Achsen (Vertikalen, Horizontalen, Diagonalen…)

Formkontrast

Kombination unterschiedlich ausgeprägter formaler Elemente (Punkte, Linien, Flächen) und Formen (rund, eckig, wellig, kantig, tektonisch, konstruiert, organisch)

Hell-Dunkelkontrast

Darstellen von Licht und Schatten  (z. B. durch Verdichtung von Linien oder unterschiedlichen Anpressdruck)
>>> Suggerieren von Räumlichkeit

Kontrast durch Andeutung und Ausformulierung

Kombination aus feiner ausgearbeiteten Bildteilen und grafisch angedeuteten bzw. offenen Bildteilen

Durch Monotones und die Reduktion von Kontrasten wirkt ein Bild spannungsarm.

Caspar David Friedrich, Böhmische Landschaft mit dem Milleschauer, 1808.
Öl auf Leinwand, 70 x 104 cm. Galerie Neue Meister, Albertinum, Dresden.

Bildeinheit

Durch Ähnliches, Gleiches und Wiederkehrendes wird in der Bildgestaltung Einheit erzeugt, beispielsweise durch ein wiederkehrendes Aufgreifen von…

  • bestimmten Formen,
  • grafischen Gestaltungsmitteln (Linien, Punkte, Flächen),
  • bestimmten Farbtönen,
  • Typographie,
August Macke, Kinder mit Ziege, 1913.
Öl auf Pappe, 24 x 34 cm.

Quellen:
Bickelhaupt, Thomas (2014): Grafik. Theorie – Praxis – Geschichte. Stuttgart: Ernst Klett Verlag.
Duden-Abiturhilfen (1994). Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag.