Unter Bildspannung und Bildeinheit verstehen wir den ästhetischen Gesamtzusammenhang aller Bildelemente.
Bildspannung
In der Gestaltung eines Bildes entsteht Spannung durch das Einbinden von Kontrasten, Verschiedenartigem oder Gegensätzlichem.
Farbkontraste

Groß-Kleinkontrast

Kombination aus großen und kleinen Bildelementen
>>> Lenken des Blickes, Suggerieren von räumlicher Tiefe
Richtungskontrast
Kombination unterschiedlich gerichteter Achsen (Vertikalen, Horizontalen, Diagonalen…)
Formkontrast
Kombination unterschiedlich ausgeprägter formaler Elemente (Punkte, Linien, Flächen) und Formen (rund, eckig, wellig, kantig, tektonisch, konstruiert, organisch)

Hell-Dunkelkontrast

Darstellen von Licht und Schatten (z. B. durch Verdichtung von Linien oder unterschiedlichen Anpressdruck)
>>> Suggerieren von Räumlichkeit
Kontrast durch Andeutung und Ausformulierung
Kombination aus feiner ausgearbeiteten Bildteilen und grafisch angedeuteten bzw. offenen Bildteilen

Durch Monotones und die Reduktion von Kontrasten wirkt ein Bild spannungsarm.

Öl auf Leinwand, 70 x 104 cm. Galerie Neue Meister, Albertinum, Dresden.
Bildeinheit
Durch Ähnliches, Gleiches und Wiederkehrendes wird in der Bildgestaltung Einheit erzeugt, beispielsweise durch ein wiederkehrendes Aufgreifen von…
- bestimmten Formen,
- grafischen Gestaltungsmitteln (Linien, Punkte, Flächen),
- bestimmten Farbtönen,
- Typographie,
- …

Öl auf Pappe, 24 x 34 cm.
Quellen:
Bickelhaupt, Thomas (2014): Grafik. Theorie – Praxis – Geschichte. Stuttgart: Ernst Klett Verlag.
Duden-Abiturhilfen (1994). Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag.

