Unter Bildbewegung versteht man die im Bild erscheinende Bewegtheit der dargestellten Situation und der Bildelemente.
Grundlegend lassen sich als Gestaltungsprinzipien die Betonung der Bewegung und die Reduktion von Bewegung unterscheiden. Die Mittel, die diese Prinzipien verwirklichen, werden im Folgenden vorgestellt.

Fresko, 280 x 570 cm. Sixtinische Kapelle, Vatikanstadt.
Betonung der Bewegung
Sowohl in der inhaltlichen als auch auch formalen Gestaltung eines Bildes können verschiedene Mittel den Bewegungseindruck steigern:
- Darstellung von Bewegungshaltungen oder -situationen
- lebhafte Mimik und Gestik
- skizzenhafte Darstellung (bewegte Linien/Formen)
- Betonung der Diagonalen, verschiedenartig gerichtete Achsen
- gelöste Umrisse, verschwimmende Konturen
- Ornamente, Strukturen, Kontraste
- Darstellungsweise, die das Motorische des Schaffensaktes zeigt (z. B. getupfter Farbauftrag)

Strichätzung, Kaltnadel, Schmirgel, 45 x 45 cm. Städel Museum, Frankfurt am Main.

Öl auf Leinwand, 74 x 92 cm. Metropolitan Museum of Art, New York.

Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm. Gemäldegalerie Neue Meister, Dresden.

Öl auf Leinwand, 74 x 95 cm. Gemäldegalerie Neue Meister, Dresden.
Reduktion der Bewegung
Folgende Mittel reduzieren den Bewegungseindruck in einem Bild:
- Darstellung von ruhigen Haltungen oder unbewegten Bildgegenständen
- Betonung der Waagerechten und Senkrechten
- blockhafte Umrisse
- Vermeiden von Kontrasten und Überdeckungen
- Vereinfachung der Formen

Öl auf Leinwand, 103 x 141 cm. National Gallery, London.

Öl auf Pappelholz, 77x53cm, Louvre, Paris.

Öl auf Leinwand.

Öl auf Leinwand, 55 x 71 cm. Alte Nationalgalerie, Berlin.

